Vereinsgeschichte 1908 – 2008

Bald 100 Jahre Vereinsgeschichte sollten es wert sein, sich ein paar Gedanken über die Entstehung und Entwicklung des Fußballvereins 08 Göbrichen e.V. zu machen. Nicht um in Erinnerungen zu schwelgen oder gar von der „guten alten Zeit“ zu träumen, sondern im Gegenteil, um aus der Geschichte zu erkennen, dass es in einem Vereinsleben nicht nur rosige Zeiten, sondern auch Tiefpunkte gibt und dass gerade die schwierigeren Zeiten die eigentlichen Prüfsteine sind, an denen sich eine Gemeinschaft bewähren kann.

Dieser Überblick über die Geschichte des Vereins soll aber auch als Zeichen der Dankbarkeit verstanden werden, für all diejenigen, die ihre Kraft zum Wohle des FVG eingesetzt haben.

Es ist nicht möglich, alle Zahlen, Daten und Namen, die bedeutungsvoll für die Vereinsgeschichte wären – auch aufgrund der zum Teil fehlenden Unterlagen, -lückenlos darzustellen und so soll dieser kurze Geschichtsabriss nur die wichtigsten Stationen des Fußballvereins Göbrichen aufzeigen.

In dem Bewusstsein, dass ein Verein nur mit überragenden Persönlichkeiten überleben kann, dass es aber auch nur in der Gemeinschaft vorwärts geht und somit jeder, der im Verein tätig war oder ist, sein Scherflein dazu beigetragen hat, dass wir heute auf ein fast 100-jähriges Bestehen zurückblicken können, werden wir im Folgenden weitestgehend auf das herausheben von einzelnen Namen und Persönlichkeiten verzichten.

Die Gründung

Gegründet wurde der Verein unter dem Namen „Viktoria“ am 20. Mai 1908, in einer Zeit, in der seit der Gründung des ersten deutschen Fußballclubs noch nicht einmal 30 Jahre vergangen waren. Die ersten regionalen Fußballverbände und damit ein Wettspielverkehr und ein einheitliches Regelwerk kennt man seit 1890. Der Deutsche Fußballbund wurde im Jahr 1900 gegründet.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass jene fußballbegeisterten jungen Männer, die den Verein „Viktoria“ ins Leben riefen, Pioniere waren, die eine neue, damals sehr ungewöhnliche Sportart betrieben und ihr letztendlich auch zum Durchbruch verhalfen. Dass sie dabei von vielen Mitbürgern belächelt, verspottet, oder gar beschimpft wurden, hielt sie von ihrem Weg nicht ab.

Das Bild über die ersten Jahre aus der Gründerzeit ist unvollständig, da über diese Zeit keinerlei schriftlichen Unterlagen mehr vorhanden sind und leider auch keines der Gründungsmitglieder heute mehr am Leben ist. Aus der mündlichen Überlieferung aber ist bekannt, dass der Spielbetrieb mit Freundschaftsspielen gegen Mannschaften aus den Nachbarorten begann und dass nach dem Eintreten in den Enzgau-Verband um 1910 neben den so genannten Propagandaspielen auch Punktrunden ausgetragen wurden. Leider wurde der gerade so richtig in Schwung gekommene Spielbetrieb durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges jäh unterbrochen.

Neugründung – Die Zeit zwischen den Weltkriegen

Bereits vor Ende des Krieges trafen diejenigen, die der Krieg verschont hatte zusammen, um den Verein mit neuem Leben zu erfüllen. Da von der Viktoria keine Unterlagen mehr aufzufinden waren, schufen sie am 18. Juni 1916 neue Statuten für einen „Fußballverein Göbrichen“. Die neue Satzung bildet den Anfang in einem Schriftführerbuch, in dem von nun an Jahr für Jahr über die Aktivitäten des Vereins berichtet wird.

Überwiegend beschreiben die Verfasser der Jahresberichte den Spielbetrieb, der bereits im Neugründungsjahr 1916 wieder aufgenommen wurde und mit wenigen Unterbrechungen – z.B. 1917 wegen Fehlen eines „Spielplatzes“ – bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges, wann immer möglich aufrechterhalten wurde.

Einen ersten sportlichen Höhepunkt brachte das Jahr 1924, in dem die 1. Mannschaft – an dieser Stelle sei vermerkt, dass bereits 1920 über Spielergebnisse und Tabelle einer 2. Mannschaft berichtet wird – die Bezirksmeisterschaft errang und damit den Aufstieg in di A-Klasse schaffte. Die Luft in der höheren Klasse war aber auch damals schon sehr dünn, sodass die „tapferen Elf“ schon im selben Jahr Atemnot bekamen und wieder in die B-Klasse absteigen mussten.

Danach dauerte es bis zur Spielsaison 1937 / 38 bis ein erneuter Aufstieg in die, wie es damals hieß 1. Kreisklasse gelang. Diesmal war der Beginn in der neuen Klasse erfolgreicher und man richtete sich auf einen längeren Verbleib im Oberhaus ein.

Der Grund, warum dieser Traum und der Traum vom Fußballspielen überhaupt in den kommenden Jahren nicht in Erfüllung ging, ist jedem Leser bekannt.

Neben dem sportlichen Geschehen zwischen 1916 und 1938, dem Abwechseln von Erfolg und Misserfolg taucht in den Büchern immer wieder ein Problem auf. nämlich die Suche nach einem geeigneten Sportplatz. Über nicht weniger als 6 Fußballplätze wird berichtet, bis schließlich der Verein 1950 eine Bleibe am Büchig-Eck gefunden hatte.

Neuanfang nach 1945 bis zum 75-jährigen

Nach den schweren Kriegsjahren, in denen der Fußball vollständig zum Erliegen kam, hörte man bereits im Sommer 1945 hie und da wieder von Freundschaftsspielen. Als dann gar die Rede von einer Verbandsrunde war, rief der damalige Vorstand all diejenigen zusammen, die das große Glück hatten, bereits wieder vom Krieg oder aus der Gefangenschaft zurückgekehrt zu sein.

Man beschloss spontan, eine Mannschaft zu bilden, um an der in Aussicht gestellten Verbandsrunde teilzunehmen. Man bildete auch eine neue Verwaltung.

Vielleicht ist es für jüngere Leser interessant zu erfahren, dass es für die Fußballspieler in jenen Jahren eines der größten Probleme war, Spielbekleidung aufzutreiben und dass zum ersten Verbandsspiel am 9. Dezember 1945 nicht alle Elf in einheitlichen Farben antraten. Auch der Ball wurde erst wenige Tage vor Beginn der Runde von einem Spieler aus der Gefangenschaft mitgebracht.

Der Spielbetrieb

Trotz dieser und vieler anderer Schwierigkeiten, mit einer Mannschaft aus „alten Kämpen“ und jungen Spielern, trotzte man den schweren Nachkriegszeiten und betrieb seinen geliebten Fußballsport mit Freude und Begeisterung. Und dies mit Erfolg! Bereits das Spieljahr 1947/48 brachte die Meisterschaft (mit nur einem Punktverlust) und nach vier Aufstiegsspielen den Aufstieg in die A-Klasse.

Die Erfolgskurve des FV Göbrichen stieg noch weiter an. Im Spieljahr 1949/50 schaffte man den Sprung in die zweite Amateurliga und konnte sich zwei Jahre in dieser Spielklasse behaupten. Der Abstieg in die A-Klasse am Ende der Saison 51/52 war zwar (mit 20 Pluspunkten) schmerzlich, wurde jedoch sowohl vom Verein als auch von der Mannschaft in sportlicher Weise akzeptiert.

In den darauf folgenden Jahren spielte der FVG meist eine gute Rolle in der A-Klasse bis dann Ende der Spielsaison 1962/63 der Abstieg in die B-Klasse insgesamt elf, in sportlicher Hinsicht, meist magere Jahre einleitete.

Die lang ersehnte Rückkehr in die A-Klasse gelang erst im Spieljahr 1975/76, im darauf folgenden Jahr verpasste die 1. Mannschaft, wegen eines einzigen Punktes, gar die Qualifikation für die nun eingeführte Bezirksliga. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, was gewesen wäre wenn! Es zählen die Tatsachen und eine traurige Tatsache ist, dass am Ende der Saison 78/79 der FVG wieder den Weg in die unterste Fußballklasse antreten musste und von nun an (wieder einmal) damit beschäftigt war, sich nach oben zu kämpfen.

Dieser Kampf wurde, Gott sei Dank, noch rechtzeitig vor dem 75-jährigen Jubiläum, in der Spielsaison 1981/82, wenn auch mit großen Anstrengungen und mit Hilfe von schweren Entscheidungsspielen, erfolgreich beendet. Leider mussten wir im Jubiläumsjahr, nach viel versprechendem Anfang, wieder um den Klassenerhalt bangen. Letztendlich schaffte es unsere 1. Mannschaft aber doch, sich zu retten und das Abstiegsgespenst zu verjagen.

Dies war ein kurzer Überblick über das Pflichtspielprogramm des FVG nach 1945, ohne auf einzelne, zum Teil denkwürdige Spiele einzugehen, nur mit dem Ziel, den sportlichen Werdegang darzustellen.

Über die Pflichtspiele hinaus muss man erwähnen, dass der Spielbetrieb während der Sommerpause keineswegs eingestellt wurde, sondern dass alle Mannschaften gerade in dieser Zeit durch die Teilnahme an Sportfesten und Turnieren immer aktiv blieben und auch schöne Erfolge errangen.

In diesem Zusammenhang sollte man die guten Ergebnisse beim alljährlich ausgetragenen, 1975 ins Leben gerufenen Plattenpokal nennen, den unsere 1. Mannschaft bis 1983 dreimal (1975, 1978 und 1979) gewinnen konnte.

Vom Spielbetrieb, ob Verbandsspiele oder Freundschaftsspiele, zu sprechen, heißt jedoch nicht nur von der 1. und 2. Mannschaft zu reden, hier gilt es auch die zahlreichen Jugendmannschaften zu nennen und einige Worte zur Jugendarbeit zu äußern.

Jugendarbeit

Wann zum ersten Mal eine Jugendmannschaft in den Farben des FVG zu einem Punkt- oder Freundschaftsspiel auf den Platz lief, kann heute leider mit absoluter Sicherheit nicht mehr gesagt werden. Im Schriftführerbuch des Vereins taucht das Wort „Jugendleiter“ bei den Wahlergebnissen der Generalversammlung im Jahr 1937 auf und man kann deshalb annehmen, dass in der Zeit also um 1936/37 zum ersten Mal vom Verein eine Jugendmannschaft für Punktspiele angemeldet wurde.

Sicher ist auch, dass nachdem der Seniorenfußball durch den Beginn des zweiten Weltkrieges nicht mehr durchführbar war, in den ersten Jahren des Krieges der Spielbetrieb nur durch eine Jugendmannschaft aufrecht erhalten wurde und zwar erfolgreich: Im Spieljahr 1940/41 wurde diese Mannschaft des FVG Kreismeister, was bis zu diesem Zeitpunkt keinem anderen Landverein gelungen war. Ein schöner Erfolg in einer schlimmen Zeit.

In der Nachkriegszeit legte der Verein immer Wert auf die Jugendarbeit, wenn auch die Anstrengungen in manchen Zeiten nicht von großem Erfolg gekrönt waren und das Thema Jugend dem Verein einige Sorgen bereitete. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass gerade bei der Jugendarbeit die Probleme für einen kleinen Verein auf dem Lande oft schon vorprogrammiert sind, einfach wegen der zahlenmäßig schwachen Jahrgänge und es schon aus diesem Grunde nicht immer möglich war schlagkräftige Mannschaften aufs Spielfeld zu schicken. Dass weder bei der Mannschaft noch beim Betreuer die Begeisterung wächst, wenn man jede Woche hohe Niederlagen einstecken muss, verwundert sicherlich niemanden.

Doch auch beim Jugendfußball folgten auf schlechte Zeiten wieder gute Zeiten. Begonnen haben diese mit der Zusammenarbeit mit unseren Nachbarvereinen, dem FC Bauschlott und dem FC Nußbaum. Damit stand zunächst einmal wieder ein großes Spielerreservoir zur Verfügung und man konnte wieder spielstarke Mannschaften bilden. Mit dem Heranwachsen größerer Jahrgänge in den 70er Jahren war es dann für alle Neulinger Vereine wieder möglich, eigene Jugendmannschaften aufzustellen.

Ohne Einzelheiten aufzählen zu wollen, lagen die größten sportlichen Erfolge sicher in den 70er Jahren, wo – um nur ein Beispiel zu nennen – die A-Jugend zwei Jahre lang in der Bezirksliga Mittelbaden gut mithielt und 1978 die Kreismeisterschaft errang. Man kann hier nicht alle guten Platzierungen in Punktspielen oder bei Jugendturnieren anführen, die die Mannschaften des FVG erkämpft haben, auch nicht alle Ausflüge und Fahrten, die mit dazu beigetragen haben die Jugendlichen bei der Stange zu halten. Das Ergebnis der Arbeit sollte auch nicht nur an Punktzahlen und Platzierungen gemessen werden. Bei der Jugendarbeit sei es vielmehr wichtiger, junge Menschen an den Fußballsport heranzuführen und damit die Basis für die Seniorenmannschaften und für den Verein selbst zu schaffen. Wenn dies gelingt, dann hat der Verein eine erfolgreiche Jugendarbeit geleistet.

Die Alten Herren – AH

Der Leser möge bitte nicht böse sein, wenn unmittelbar nach dem Kapitel Jugend, einige Worte zur Altherren-Mannschaft (AH) auftauchen. Irgendwo in der Vereinschronik sollten aber auch diese Spieler erwähnt werden, die an vielen Samstagen im Jahr und auf manchen Turnieren und Sportfesten die Farben des Vereins vertreten.

Und warum nicht gerade im Anschluss an die Würdigung der Jugendarbeit? Denn sind nicht gerade sie die Junggebliebenen, die aus Spaß an der Freud und doch mit Ehrgeiz den aktiven Fußballsport nicht missen möchten?

Außersportliche Aktivitäten

Neben dem Spielbetrieb selbst, gibt es für einen Fußballverein aber noch andere wichtige Aufgaben die angepackt werden müssen. Eines der Probleme aus der Gründerzeit wurde bereits angesprochen, nämlich überhaupt erst mal einen grünen Rasen (sprich: Sportplatz) für den Spielbetrieb zur Verfügung zu stellen. Eine wichtige Entscheidung bezüglich Fußballplatz fiel im Jahr de 40-jährigen Vereinsjubiläums, also 1948, als die damalige Verwaltung beschloss einen ortsnahen Sportplatz anzustreben. Mit viel Mühen und großem Einsatz entstand daraufhin in den Jahren 1949-1950 der Sportplatz am Büchig-Eck, wo noch heute die Heimat des FVG ist.

Eine weitere bedeutsame Station in der Vereinsgeschichte war der Bau des ersten Clubhauses. Er wurde im Sommer 1952 begonnen und bereits 1953 konnte über die Pfingstfeiertage die offizielle Einweihung stattfinden. Bis zum 50-jährigen Jubiläum galt es noch viele Arbeiten zu verrichten, so z.B. wurde die erste Lichtleitung vom Ort an ’s Büchig-Eck gelegt (1953/54), auch die Umgrenzung des Platzes vorgenommen (1956); dies alles und viele, viele Kleinigkeiten waren Garant dafür, dass 1958 das 50-jährige Bestehen des Fußballvereins Göbrichen auf einem schönen Sportgelände festlich gefeiert werden konnte.

In der Zeit nach dem Jubiläum wurde der Ausbau des Büchig-Ecks kontinuierlich vorangetrieben. Schon 1952 fasste man den Beschluss, das Vereinsheim durch einen Anbau zu vergrößern. Im selben Jahr dachte man auch schon an eine neue elektrische Leitung und eine Wasserversorgung, was im Hinblick auf geplante Dusch- und Umkleidekabinen unerlässlich erschien. Diese Vorhaben konnten dann allerdings erst 1964/65 realisiert werden, zusammen mit der ebenso notwendigen Installation einer Warmwasser Ölheizung.

Damit war zum ersten mal ein Spiel- und Trainingsbetrieb möglich, wie ihn heute jeder kennt, d.h. sich vor Ort nach getaner Arbeit zu duschen und sich umzuziehen und nicht, wie bis dahin üblich, schmutzig und nass nach Hause zu laufen und sich dort oder im „Engel-Hof“ zu waschen.

Schon wenige Jahre nach der Fertigstellung dieses Projekts nämlich 1967, tauchte erstmals der Wusch auf, den arg strapazierten Platz herzurichten und, vielleicht schneller als erwartet, wurde bereits 1968 von der Gemeinde ein Plan für die Erstellung eines neuen Sportplatzes (am selben Ort) vorgelegt. Dieser Plan und die damit zu übernehmenden Arbeiten und Unkosten wurden von der Vereinsleitung gutgeheißen, so dass bereits 1969 mit dem Sportplatzumbau begonnen werden konnte.

Dies bedeutete für alle Mannschaften, dass sie ihre Heimspiele auf dem von unserem Nachbarverein FC Nußbaum freundlicherweise zur Verfügung gestellten Platz austragen mussten. Das Training fand auf dem Gelände des Reitvereins Göbrichen statt.

Zur gleichen Zeit wurde der Bau eines neuen, größeren Clubhauses unmittelbar neben dem bisherigen in Angriff genommen. Beide Bauvorhaben, Platzumbau und Clubhausneubau konnten im Sommer 1971 abgeschlossen werde. Die offizielle Einweihung fand am 16. Juni 1971 statt.

Auch der Wirtschaftsbetrieb im neu erbauten Clubhaus war zu Einweihungsfeier schon in vollem Gange und es störte zunächst weder Gäste noch Wirte, dass das neue Vereinsheim bis zum Jahre 1976 auf seinen Außenputz warten musste. Damit wären wir beim Thema Clubhaus, das, vor allem in den 70er Jahren, für manche Aufregung, aber auch für manch schöne Stunde sorgte.

Zur Erinnerung sei noch einmal vermerkt, dass das Vereinsheim vom Beginn an bis 1966 von insgesamt nur zwei Kantinenwirten (von der Generalversammlung gewählt) bewirtschaftet wurde. Erstmals zum 1. Januar 1967 verpachtete der Verein sein Clubhaus. Nachdem der erste Pächter, der inzwischen in den Neubau umgezogen war, seinen Vertrag zum Jahresende 1972 kündigte, entschloss sich der Verein zur Eigenbewirtschaftung. Man fand genügend Freiwillige, die in 14-tägigem Rhythmus im Vereinsheim für Speisen und Getränke sorgten und damit dem Verein in finanzieller Hinsicht sehr unter die Arme griffen. Der Neubau hatte die Finanzen doch erheblich strapaziert.

Zwei Jahre lang, bis zum November 1974, konnte diese Art der Bewirtschaftung aufrecht erhalten werden, dann übernahmen ehemalige „Hobby-Wirte“ bis Ende 1975 als Pächter die Betreuung der Gäste. Zu Beginn des Jahres 1976 folgte wieder eine Phase der Eigenbewirtschaftung durch freiwillige Helfer.

Dieses Wechselspiel zwischen Verpachtung und Eigenbewirtschaftung, das dem FVG vor allem in den Zeiten der Eigenbewirtschaftung eine große Hilfe war, wurde endgültig mit der neuerlichen Verpachtung Ende 1978 beendet und es ist in absehbarer Zeit nicht damit zu rechnen, dass sich an dieser Situation etwas ändert.

Hier sollte man auch erwähnen, dass sich das Clubhaus des FVG von einer Kantine, die anfänglich fast nur Mitgliedern des Vereinswährend der Spiel- und Trainingszeiten (und vor allem danach:-) benutzt wurde. mit der inzwischen fertig gestellten Kegelbahn zu einer Gaststätte entwickelt hat, die über den Fußballsport und über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus bekannt geworden ist.

Ein Meilenstein in der Geschichte aller Göbricher Vereine und damit auch des FVG und der Gemeinde insgesamt war der Entschluss, unter Federführung des eigens dafür gegründeten Fördervereins eine Veranstaltungshalle zu errichten. Der große Arbeitsaufwand und auch die finanzielle Belastung aller teilnehmenden Vereine, haben sich aber, wie man heute weiß, gelohnt.

Speziell für den Fußballverein wurde mit dieser Halle der alte Traum von einem Gymnastikraum der schon 1968 geträumt wurde, nicht nur war, sondern wesentlich übertroffen. Dazu zählt auch, dass in die Veranstaltungshalle neue Dusch- und Umkleidekabinen integriert wurden, deren Bau bereits 1976 geplant und begonnen wurde und die schon 1978 zur Benutzung freigegeben werden konnten.

Betrachtet man heute (1983), im Jubiläumsjahr des Fußballvereins Göbrichen, die gesamte Anlage am Büchig-Eck, mit Sportplatz, Clubhaus und Veranstaltungshalle, so kann auch der kritische Beobachter nur bewundern, was durch Fleiß, Energie und guten Willen, aber auch in der Gemeinschaft, möglich ist. Und dieses gemeinschaftliche Handeln, das Ziehen an einem Strick, aller Vereine miteinander und auch innerhalb jedes einzelnen Vereins, wird auch die Lösung zukünftiger Aufgaben erleichtern.

Aufgaben für den FVG gibt es auch in Zukunft genug! Einen wichtigen Schritt hat der Verein bereits in den letzten Jahren getan: er hat den Weg in Richtung Breitensport eingeschlagen, das heißt weg vom nur Fußballspiel, Man gründete eine Damengymnastikgruppe, die bereits erfolgreich agiert und begann mit dem Bau von Tennisplätzen für die schon seit längerer Zeit bestehende Tennisabteilung. Weitere Pläne liegen in der Schublade.

Der Fußball wird und soll auch in der Zukunft die dominierende Rolle beim FVG spielen. Man sieht es gibt viel zu tun…für die nächsten 75 Jahre.

Der Beitrag zu Geschichte des FVG entspricht bis hier weitestgehend einer Chronik, die von Dr. Werner Bossert anlässlich des 75-jährigen Bestehens des FVG, für das Festbuch zu diesem Anlass, verfasst wurde, ergänzt um Darstellungen aus der Festschrift zum 100 Jährigen Vereinsjubiläum in 2008.

Hierfür möchten wir uns an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken.